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GEDANKEN zum Thema PFLEGESTELLEN

von meiner lieben Tierschutzkollegin Ruth
(mit freundlicher Genehmigung zur Veröffentlichung)

 

----------Ursprüngliche Nachricht----------
Von: Ruth P.

Gesendet: Mittwoch, 10. Juni 2009 12:30

aus gegebenenem Anlass Prinzessin, haue mir die doch bitte einmal durch die Verteiler !!!

..... ...........


Pflegestelle werden...oder sein!!!
kleiner Leitfaden....
vorab:es gibt zwei Kategorien Pflegestelle:
die, die es bei einem Versuch belassen und die Wiederholungstäter....
Beide Typen haben zumindestens den Versuch gestartet...

was sollte beachtet werden bei den Überlegungen...?

Als punkt Eins gilt für mich immer noch: was habe ich selber "zuhause", was
kann ich "bieten", was kommt überhaupt nicht in Frage, wie sind wir im
Tagesablauf strukturiert, was ist ein "No Go".....
Welcher Typ Hund wird evtl. vorübergehend zu meinem passen und in meinen
Tagesablauf......?
Und ganz klar die ehrliche Antwort vorab für jeden selber: suche ich einen
Zweit.- Dritthund evtl., oder will einfach nur helfen..?
Beide Seiten sind nachvollziehbar, sollten aber unter einer
"Ehrlichkeit-Option- gestartet werden...

Seid euch darüber im Klaren, ob ihr ggf. einen weiteren Hund sucht, oder
einfach nur helfen wollt "auf Zeit"...denn genau so sollte die "Suche" nach
im/ihr aussehen....Manche sind da einfach nicht ehrlich und es geht in die
Hose.......Mir sind immer die Menschen lieber, die sagen: mit der Option des
Bleibens, als die "Stummfische"....
Ein Pflegehund sollte passen, muss aber nicht gefallen...zweideutige
Aussage, mit viel Hintergrund....
Als ersten Gedanken noch vorab: was bin ich bereit zu "leisten", wo liegt
meine Schmerzgrenze, wo mein Verständnis....ehrlich sein ist auch hier
wieder die Devise.......vor allem mit sich selber...Welche Erwartungen habe
ich an eine Pflegenase...was kann ich leisten....?


So weit so gut...jetzt hat man Hund XY im Netz gesehen...Stop!
Nicht alles was aus dem Gedanken heraus helfen zu wollen geboren wird, muss
letztendlich auch von Erfolg gekrönt sein....für beide Seiten nicht!
Denn hier werden oft leider die "Rückläufer" präsent, die doch eigentlich
eine Chance haben sollten...und nun wieder von rechts nach links geschoben
werden...weil es einfach nicht passte....

Vieleicht sollte der erste Schritt in Richtung Pflegestelle ersteinmal so
aussehen, daß man sich "wen" seines Vertrauens sucht.....Ob Orga oder
Privatperson....

Nicht zögern erstmal zu recherchieren...Andere nach ihrem Erfahrungswerten
mit XY zu fragen, überhaupt nachzufragen..: was ist wenn? Wer übernimmt was?
Gibt es bstehende Pflegestellen, die man mal kontaktieren darf ect.
Ein "seriöser Trupp" wird sich freuen, ob so viel Gewissenhaftigkeit, wird
gerne Rede und Antwort stehen und erklärt bis ins kleinste Detail.....

Kleine Checkliste:

Welcher Hund würde zu uns passen?
Wer übernimmt welche Kosten?
Wie läuft eine Vermittlung ab?
Was sollte ich in der Zeit "leisten"
Habe ich Mitspracherecht bei einer anstehenden Vermittlung?
Werden Vor.- und Nachkontrollen durchgeführt?
Wer ist mein direkter Ansprechpartner?
Was ist, wenn es ncht funktioniert?
Ist der Hund versichert?
WAS SAGT EIN MITTELMEERCHECK WIRKLICH AUS???!!!!!

Teil Zwei:

alles so weit überstanden und abgecheckt....eine Vorkontrolle wird nun
seinerzeits bei euch erfolgen....
Spart euch den Hoover-Turbosauger..eine gute Vorkontrolle wird
"zwischenmenschlich" nachfragen und nicht schauen, ob eure Sofakissen in
Reih und Glied stehen...davon hat "Hund" wenig...

Auch das ist nun überstanden und vieleicht sollte nun erst jetzt und hier,
mit der Auswahl des passenden Zöglings begonnen werden....
Ein guter "Vertreter" seines Vereines etc. wird euch evt. von xy
abraten....nun heisst es vertrauen, denn gemeinsam (und so sollte es sein)
wird man den "passenden" Kandidaten für euch herausfiltern...und wer nun auf
Schäferhund steht, wird sich am Ende mit einem Püdelken
anfreunden....Manches "Zuhause", Freundschaften und auch erfolgreiche
Vermittlungen sind so zustande gekommen....weil es eben passte....und man
sich auf die Erfahrung Anderer eben verlassen konnte...

Hund kommt an...:

Egal wo euer Hund nun ankommt, seid euch eins gewiss...er weiss noch weniger
wie ihr...! Und vieleicht bringt er auch "Freunde" mit...nehmt und
eliminiert sie kommentarlos...dort wo er/sie herkommt herrschen nun mal
andere Gesetze!

Statt Kiloweise Lecker mitzuschleppen, zum Flughafen oder sonstiges, sollte
man sich Gedanken machen, wieviel Halsbänder und Geschirre man einpackt,
damit es letztendlich "passt"....Dies ist meines Erachtens weitaus
wichtiger, als die Willkommensgrüsse die der "fremdländische" Magen meist eh
nicht versteht...
Bei aller Vorfreude sollte hier die Sicherheit immer an erster Stelle
stehen....
Und wenn man sich ganz unsicher ist, sollte man den Hund auch in seiner Box
belassen, bis "sicheres Terrain" erreicht ist....
Geht nicht davon aus, daß Hund XY nun weiss, daß er in Sicherheit ist und
ihr ihm nur Gutes wollt....was soll er "denken"..?
Ihm ist meistens kotzübel von dem Flug, er ist benommen, und oft
ängstlich...selbst seine Tötungsstation war ihm vieleicht vertrauter wie ihr
es nun seid....Oft ist es einfach besser, einen Hund in seiner Transportbox
zB zu belassen bis nachhause...ihm somit Sicherheit zu gewähren......in
körperlicher, wie in seelischer Form....

Hund kommt zuhause an:

Tja, was tun....?
Nun steht der eigene Hausgenosse vs gegen den Neuankömmling...
Vieleicht Hunde, die es eben nicht gewohnt sind, ständig auf anders
"spezifisch" riechende Hausgenossen zu treffen...und aufeinmal war er da....

Es gibt viele Möglichkeiten ein beruhigtes aneinanderheranführen zu
gestalten...letztendlich muss man sich hier auf sein persönliches Wissen um
den eigenen Hund richten..es gibt keine Pauschallösung zu diesem
Thema....Ausser: alles sollte mehr als gesichert erfolgen!!

Meine eigenen Hunde waren dies zB "gewöhnt"...Ständig wen "vor die Nase"
geworfen zu bekommen, der ab jetzt hier mit wohnt...Selten gab es
Diskussionen...das ist aber nun mal nicht überall gegeben....

Nu isser da, der Pflegi....:

bitte, bittebitte nicht sofort mit "Liebe" und Vorrangsstellung überhäufen,
denn er wird damit meistens überfordert sein..auch mit seinem vollen
Magen....

Fütterungen sollten häufiger (je nach Zustand) und in kleinen Mengen
erfolgen...Liebesbeweise seitens der Pflegeeltern wohl dosiert! So viel, daß
er sich erwünscht und sicher fühlt, so wenig, daß er nicht überschnappt!

Abgesetzte Tretminen und Pfützen sollten erstmal kommentarlos hingenommen
und entsorgt werden.
Kleine Unarten allerdings direkt eingedämmt werden (zB Mülleimer plündern)
Wenn gleich euer Zögling auch nicht verstehen wird, warum man ihm diese
Nahrungsquelle nun grauselig machen will, liegt es an euch, diese zB zu
sichern und ihm zu zeigen: hier gibt es Futter....

Seid des Nachts erstmal bei ihnen...wer erinnert sich nicht an den ersten
Landschulaufenthalt...? Weit ab von "zuhause", ungewohnt, fremd,
beängtigend....Man sollte verstehen, daß auch eine Hudeseeele dies nun so
empfindet und sich schwer tut mit der Orientierung.....und Hund spricht nun
mal leider nicht von vorneherein "Mensch".....

So...nu isser da, hat sich eingelebt, kommt zurecht und die ersten
Interessenten tauchen auf....

Jetzt heisst es wirklich wieder ehrlich zu sein..will ich ihn hergeben, oder
nicht...???!! Und das bitte dann auch zeitnah und ehrlich...
Lieber einen Pflegeplatz weniger, dafür ein adäquates Zuhaues....und die
meisten Pflegestellen sind dann eh infiziert.....

Wer Fragen rund zu diesem Thema hat, ist gerne willkommen!


Liebe Grüsse
Der "Pflegestellenversager"

Ruth mit Püppi, Ginebra,Pino, Nale, Lene und Pintada

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